Vor zwei Tagen sind Figo und ich wieder in Deutschland angekommen. 

Ursprünglich hatte ich die Heimreise für März geplant, habe es mir jedoch irgendwann anders überlegt und wollte meine Mama stattdessen Mitte Februar zu ihrem Geburtstag überraschen. Dann habe ich gelesen, dass ich daheim zuerst 10 Tage in Quarantäne muss, woraufhin sich meine Heimreise bereits auf Anfang Februar verschob. Im Endeffekt bin ich nun doch schon Ende Januar heimgekehrt.
Vielleicht kennt ihr das… Bei mir war es so, dass ich, sobald ich wusste, dass ich demnächst zurück nach Deutschland fahren werde, keinen Ort mehr so richtig genießen konnte. Ich war rastlos, habe mehr oder weniger nur die Zeit totgeschlagen und darauf gewartet, dass es endlich soweit ist und ich daheim bin. In erster Linie hatte ich des Wetters wegen vor, noch etwas länger in Spanien zu bleiben, sind die Winter in NRW doch überwiegend grau, nass und kalt. 
Mein Heimweh hielt sich in Grenzen, dennoch habe ich mich natürlich unfassbar auf meine Familie und Freunde gefreut und die Wiedersehen wurden immer präsenter in meinen Gedanken. Auf dem Rückweg wollte ich noch meine Freunde Alice und Manu in Frankreich besuchen, die beiden habe ich in Griechenland kennengelernt. 
Samstagabend klärte meine Mama mich allerdings darüber auf, dass Frankreich seine Einreisebestimmungen verschärft. Auch das noch! Ich las direkt nach und tatsächlich, noch in derselben Nacht um Mitternacht sollte man nur noch mit einem negativen Test ins Land kommen. Außerdem habe ich eine Bescheinigung ausfüllen müssen, die ich dann auf Nachfrage vorzuzeigen hätte. 

Nach einer kurzen Nacht machte ich mich früh morgens sofort auf den Weg nach Frankreich. Keinen Tag hätte ich länger in Spanien bleiben können, mit dem Wissen, dass ich Probleme bei der Rückreise bekommen könnte. 4 Stunden über mautfreie Straßen lagen noch vor uns, bis wir die Grenze erreichten. An der Grenze angekommen, wurde ich erst einmal von einem netten Mann zu meinem Aufenthalt in Spanien befragt. Wie lange war ich im Land, wo habe ich mich zuletzt aufgehalten, für wieviel Euro habe ich Lebensmittel eingekauft, getankt, in Restaurants gegessen etc. Das hatte rein statistische Gründe. Danach ging es weiter zur Grenzpolizei, die meinen Personalausweis kontrollierte, einen kurzen Blick in Louie warf und mir, ohne weitere Rückfragen, eine gute Weiterfahrt wünschte. Himmel, war ich erleichtert! Der nächste geplante Stopp waren Alice und Manu, die noch einige Stunden entfernt wohnten. So sehr hatte ich mich darauf gefreut, die beiden wiederzusehen und ein paar Tage mit ihnen zu verbringen. Jedoch war ich inzwischen dermaßen im Heimreise-Modus, dass ich nur noch in Deutschland ankommen wollte und das möglichst schnell. Also sagte ich meinen Besuch schweren Herzens kurzfristig ab. 
Bis 18 Uhr machte ich noch so viele Kilometer, wie möglich und fuhr dann für die Nacht auf eine Autobahn-Raststätte, denn in Frankreich galt von 18 bis 6 Uhr Ausgangssperre. Inzwischen war ich auch ganz schön platt von der kurzen Nacht, dem Stress, den ich mir wegen der Grenzüberschreitung gemacht habe und der langen Fahrt. Figo stresst so viel Fahrerei sowieso. 

Um 5 Uhr ging am nächsten Morgen der Wecker und um 6 Uhr war ich schon wieder auf der Bahn. Ausgeschlafen und fit für die bevorstehende Fahrt. Gut 1.000 km lagen an diesem Tag vor uns und laut Google sollten wir um 19:20 Uhr ankommen. Mit ein paar kurzen Pausen und viel Schneegestöber fuhren wir tatsächlich um 20:20 Uhr bei meinen Eltern vor. Ich hatte mich für die Route durch Luxemburg entschieden und weder dort, noch an der deutschen Grenze gab es Kontrollen. Puh, erneut Glück gehabt!
Da meine Eltern mich per App permanent orten konnten, erwarteten sie mich bereits vor dem Haus. 

Nie hätte ich gedacht, dass ich das einmal schreiben würde, aber ich bin froh, zurück in Deutschland zu sein. Jedenfalls für den Moment. 
Denn, auch wenn ich nun erst einmal „Hotel Mama und Papa“ mit seinem fliesend warmen Wasser genieße, mein Zuhause ist und bleibt Louie. Ich habe kein Bedürfnis, sesshaft zu werden oder lange Zeit in Deutschland zu bleiben. Allerdings ist es vorerst notwenig, um meine Reisekasse wieder aufzufüllen, bevor wir uns ins nächste große Abenteuer stürzen. Was und wann das sein wird, weiß ich noch nicht. Bis dahin beschränken wir uns auf kleinere Abenteuer in Deutschland.