Gestern Abend, als ich mich gerade bettfertig gemacht habe und mein Gesicht vor dem Spiegel reinigte, war ich nicht zufrieden mit dem, was ich sah. Unreinheiten… große Pickel, kleine Pickel, entstehende Pickel, Entzündungen, Mitesser, kleine Vernarbungen. Es kommt nicht mehr wahnsinnig oft vor, dass ich dermaßen unzufrieden mit meiner Haut bin, habe ich die Unreinheiten immerhin schon seit einigen Jahren, aber hin und wieder dann doch. 

In den vergangenen Jahren habe ich viel Zeit damit verbracht, mich akzeptieren zu lernen, mich lieben zu lernen. Alles an mir. Wenn auch nicht ganz ohne Hilfe. Ich habe mir Coaches gesucht, mit dessen Lehren ich mich am besten identifizieren konnte, bei denen ich das Gefühl hatte „Yes! Genau das brauchte ich gerade!“. Das war mal ein Tobias Beck, dann ein Thaddeus Koroma, Biyon Kattilathu, Elmar Rassi, Veit Lindau, Laura Malina Seiler, Ludger Quante, und Gott weiß, wenn ich mir noch so reingezogenen habe. Ich habe ein paar Seminare besucht, Online-Kurse besucht, Podcasts gehört, Bücher gelesen. Einige Tausend Euro habe ich bereits in meine persönliche Entwicklung investiert. Und wisst ihr was? Ich bereue keinen Cent. Klar, nicht alles konnte ich unmittelbar umsetzen, nicht alles wollte ich umsetzen. Oft musste ich erst innere Glaubenssätze loswerden, Blockaden lösen, mich manchmal auch von Menschen lösen, die mich zurückhielten, weil meine Veränderungen ihnen Angst machen, lernen, mich für Neues zu öffnen. Aber von allem habe ich etwas mitgenommen und mir der Zeit gelernt, meinen eigenen Cocktail daraus zu mixen. Denn nicht jeder Lehre kann ich zu 100% zustimmen und sie auf mein Leben übertragen. Jedoch finde ich in jeder Lehre, in jeder Wahrheit auch etwas meiner Wahrheit oder entdecke neue Wahrheiten, die ich dann annehme. 

Jedenfalls, um mal wieder zurück zum Titel zu kommen, hatte ich plötzlich eine Idee. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich 12 Monate lang, jeden Monat, täglich etwas Neues probiere. Zuerst dachte ich dabei an Produkte oder Rituale, die sich potenziell positiv auf mein Hautbild auswirken könnten, im nächsten Moment dachte ich aber größer und an Rituale, die sich positiv auf meine komplette Gesundheit auswirken könnten, sowohl meiner geistigen, als auch meiner körperlichen. Außerdem will ich ja eh schon lange mit YouTube starten. Nur hatte ich bisher wenig Lust auf klassische Vanlife-Vlogs und Videos, in denen ich euch 20 Minuten ein Veggie-Kotelett darüber an die Backe labere, wie ich Alltägliches meistere. Großartige Idee, dachte ich mir. 12 Monate – 12 Tests und über all das drehe ich ein YouTube-Tagebuch.

Eines solltet ihr jedoch wissen. Ich bin von Natur aus ein ziemlich sprunghafter Mensch, habe oft so meine Herausforderungen damit, Dinge durchzuziehen, besonders dann, wenn sie anstrengend werden, ich keinen schnellen Fortschritt sehe oder sie mich langweilen. Jedoch, leichter fiel es mir schon immer, wenn es auf eine absehbare Zeit war. Zum Beispiel habe ich schon hin und wieder die Fastenzeit genutzt, um mich in etwas herauszufordern. Meist war es in Form von Zuckerentzug, aber ich habe auch schon wochenlang auf Social Media und andere Dinge verzichtet, die mir, in meinen Augen, nicht gut taten. 
Warum also nicht einfach mal jeden Monat? „Einfach“ – da haben wir es schon. Einfach wird das Ganze sicher nicht für mich. Denn ich muss schon extrem von etwas überzeugt sein, um es durchzuziehen. Dazu gehört dann natürlich auch diese Challenge. 12 Monate können lang werden und jeden Tag bedeutet 365 Tage, ohne „wenn“ und „aber“. Was ich damit sagen will: Es besteht eine große Gefahr, dass ich die Challenge abbreche. Aber probieren geht bekanntlich über studieren und man muss nicht perfekt sein, um mit etwas zu starten, denn Perfektionismus ist im Grunde doch auch nur eine Ausrede dafür, nicht mit etwas starten zu müssen. 

Wie praktisch, dass das Jahr sich dem Ende neigt. Nicht, dass ich mir viel aus dem Kalendersystem mache, aber es ist in diesem Fall doch recht hilfreich. Und gute Neujahrsvorsätze hatte ich nun auch schon länger nicht mehr. Ich vertrete eher die Auffassung, dass man jeden Tag, jede Stunde, QUATSCH!, jede Minute oder Sekunde neu starten kann. Dafür brauche ich nicht auf einen Jahreswechsel oder einen Montag zu warten. 
Jedoch bedarf mein Vorhaben wohl aber etwas Planung und das könnte dann bei mir tatsächlich auf den Jahreswechsel fallen. Vielleicht wird es aber auch früher oder später. Nicht dass ich noch meinen Ruf als sprunghaft und spontan verliere. Ihr dürft also gespannt sein.

Habt ihr Ideen, worin ich mich herausfordern könnte? Schreibt sie gerne in die Kommentare!